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Vier effektive Übungen für positives Denken

Sorgen und Ängste belasten uns, so dass wir zuerst die Defizite statt die Chancen des Lebens wahrnehmen. Das hat einen Ursprung und System. Permanente Katastrophenmeldungen und steigende Leistungsanforderungen erzeugen Stress und untergraben positives Denken. Dies zu erkennen, ermöglicht es uns, eine andere Perspektive einzunehmen. Lerne 4 effektive Übungen kennen, die dir helfen, dich dauerhaft positiv auszurichten.



Inhalt


Der Ursprung negativer Gedanken

Die Neigung zu Pessimismus ist nicht unweigerlich genetisch bedingt. Sie wurzelt vor allem in frühen Prägungen durch Familie und Gesellschaft. Allzu gern und viel zu schnell verbannen wir pessimistische Menschen in die Schublade depressiv und wenden uns von ihnen ab. Pessimismus zieht runter, er scheint ansteckend und keiner von uns will unglücklich sein. Es erscheint fast skurril, dass die Erwartungshaltung unserer Gesellschaft positives Denken fordert, obwohl wir in allen Medien hauptsächlich mit negativen Nachrichten konfrontiert werden. Denk einmal darüber nach.


Wir alle streben nach Glück und Leichtigkeit und verwechseln diese nicht selten mit Vergnügen und Ablenkung. Wer glücklich ist, hat keine Angst vor Pessimisten. Er zeigt ihnen Wege zu mehr Vertrauen und Selbstliebe und lässt ihnen erwartungslos die Wahl, diese zu ergreifen oder nicht.


Der Ursprung des Pessimismus ist das Bedürfnis nach Sicherheit, ohne selbst Verantwortung tragen zu müssen. Diese Kraft nennen wir Angst. Das klingt erst mal hart. Objektiv gesehen ist es aber wahr und ein verständliches, wenn auch kindliches Grundbedürfnis jedes Menschen.


Schwäche am Gegenüber zu verurteilen, macht es nicht stärker. Nicht alle Menschen ist gleich stark, aber jeder kann stark werden. Ihn dabei zu unterstützen ist ein Zeichen von Sozialkompetenz, Empathie und Liebe. Innerhalb einer gesunden Familie oder Beziehung sollte man das voraussetzen dürfen. Leider sieht die Realität oft anders aus.- Jeder von uns kennt die Phrase:

„Jeder ist seines eigenen Glückes Schmid!“

Zeugt dieser Satz von Weisheit, oder konditioniert er unser Unterbewusstsein nicht viel eher auf Schuld, in dem er die Botschaft sendet: „Wenn du nicht glücklich, bist, bist du selbst schuld“? Damit verweigern wir unserem Mitmenschen nicht nur jedes Mitgefühl, sondern verweigern offen jede Hilfsbereitschaft und weisen jede Mitverantwortung weit von uns.


Werfen wir diese Phrase einem Menschen an den Kopf, der ohnehin selten Licht am Ende des Tunnels sieht, konfrontieren wir ihn zwar mit einem Teil der Wahrheit, helfen ihm aber nicht, sie zu erkennen und schon gar nicht, etwas zu ändern. Ganz sicher verhelfen wir ihm damit nicht zu einem positiven Denken. An dieser Stelle dürfen wir uns bewusst machen, dass es oft weiser und liebevoller ist zu schweigen, als etwas zu sagen, das nutzlos oder gar zerstörerisch ist und womöglich verletzt. Eine schöne Übung.



Fixierung auf das Unerwünschte

Schon in der Familie und später durch die Gesellschaft werden wir geprägt, weit vorauszudenken und zu planen, um alle Möglichkeiten für Unglück auszuschließen. Das Versicherungswesen ist ein Spiegel des materialistischen Bewusstseins unserer Zeit. Indem man sich gegen alles versichert, schließt man das Leben aus.


Es gibt keine Garantie für Glück, egal wie viele Versicherungen du besitzt. Es gibt aber eine Grundhaltung zum Leben, die zu positivem Denken führt und es dauerhaft nährt – Vertrauen. Auch hier erleben wir einen Widerspruch innerhalb unserer materialistischen Zeit und unserem innersten Bedürfnis als Mensch. Jeder von uns möchte, dass man ihm vertraut und dass wir selbst anderen vertrauen können. Dennoch sind wir alle allzu bereit, Vertrauen zu verletzen, wenn es unserer Gier und unserem Ego gerade dient. Die Erfahrung in einer durch Gier, Lüge und Machtmissbrauch geprägten Welt, lehrt uns immer wieder, dass wir nicht vertrauen können. Wer es dennoch tut und betrogen wird, gilt als naiv und ist damit einmal mehr selbst schuld.


Diese alten Verhaltensmuster müssen durchbrochen werden, wenn sich etwas ändern soll. Dazu braucht es das positive Denken auf Basis von (Selbst-)Vertrauen und Liebe.

Den Menschen, die vorangehen, den Spott aushalten und bewusst hinnehmen, dass ihr Vertrauen missbraucht wird, die bewusst den Kreislauf des Misstrauens durchbrechen, können wir gar nicht genug danken.



Die einzige Konstante (Sicherheit/Garantie) im Leben ist Veränderung, weil Leben in Bewegung ist, rhythmisch und zyklisch.

Nur Bewegung macht Entwicklung möglich und um uns zu entwickeln, sind wir hier. Genauer gesagt, um unser Bewusstsein zu erweitern und Glück und Sicherheit in uns selbst, statt im Außen zu finden. Loslassen und vertrauen, in der Gegenwart leben, statt ständig in der Zukunft. Der erste Schritt in diese Richtung ist der bewusste Wechsel der Perspektive. Die Tarotkarte 12 „Der Gehängte“ (Loslassen, Umkehr, Perspektivwechsel) will uns darauf aufmerksam machen. Einfach mal auf den Kopf stellen, die Welt aus einem anderen Blickwinkel betrachten, dann sieht das Leben gleich ganz anders aus. An etwas, jemandem oder einer Situation festzuhalten, hemmt den Lebensfluss und führt zu Gleichförmigkeit, Stagnation und Kriese.



Mach dir die Welt, wie sie dir gefällt!

Pippi Langstrumpf zeigt uns, wie einfach das für Kinder ist, weil sie Vertrauen haben und nicht an jeder Ecke Böses erwarten. Erwarte nichts und erschaffe alles, bewusst mit deinen Gedanken.


ÜBUNG 1

Wenn du dich bei einem negativen Gedanken ertappst, denke den gleichen Gedanken sofort dreimal positiv.


Beispiel: Ich bin nicht liebenswert.

>>> Ich in liebenswert. Ich bin liebenswert. Ich bin liebenswert.


Am Anfang kommt dir das vielleicht komisch vor. Gib nicht auf. Baue diese Übung in deinen Tagesablauf ein. Es ist wichtig, dass du sofort reagierst und die Umkehrung nicht aufschiebst. Du kannst es denken oder laut aussprechen, je nachdem, wo du dich befindest und was dir mehr zusagt. Wichtig ist die kontinuierliche Umsetzung.


Schon nach wenigen Tagen wirst du merken, wie sich der Vorgang automatisiert und sich dein Denken umstellt. Dein Gehirn vernetzt sich neu.


Hab Geduld mit dir. Solche Prägungen verändern sich nicht über Nacht. Es braucht Zeit, aber es lohnt sich. Das kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen. Nichts macht dich glücklicher als der Moment, in dem dir auffällt, dass die negativen Gedanken und Erwartungen weniger werden und das Vertrauen in dich und das Leben zunimmt. Diese Übung ist enorm effektiv.


Einfach mal die Perspektive wechseln

Jeden Morgen stehen wir vor dem Spiegel. Unser Spiegelbild ist uns bestens vertraut, denken wir. Wirklich? Was wir uns selten bewusst machen, ist, dass der Spiegel nur unser Äußeres zeigt, nicht uns(er) selbst.


Wer also spiegelt unser Inneres? Es ist dein Gegenüber, und zwar das, welches dich triggert.

Das gefällt uns nicht und dennoch bleibt es wahr. Sich damit eingehender zu beschäftigen, nennt man Schattenarbeit, aber darauf gehe ich in einem anderen Artikel ein.

Es ist sehr heilsam, einmal die Perspektive desjenigen einzunehmen, dessen Meinung unserer widerspricht. Das kann viele Konflikte entschärfen oder sogar auflösen, auch in uns selbst. Was wir verstehen, ärgert und ängstigt uns nicht mehr. Es verändert unsere eigene Sichtweise ins Positive, weil es zu Lösungen oder Entscheidungen führt.


ÜBUNG 2

Wenn dich eine Person unglücklich macht oder verärgert, betrachte die Sachlage aus ihrer Perspektive.


Beispiel: Real den Platz wechseln

>>> Es kann helfen, die Situation zuhause direkt nachzustellen. Setzt dich an einem Tisch auf einen Platz und definiere in Gedanken deine Meinung oder sprich sie laut aus. Dann setzt dich auf den Platz gegenüber und definiere die Meinung des anderen. Versetz dich ganz in die Rolle und erkläre seinen Standpunkt und die Beweggründe, die zu ihm führten.

Du wirst erstaunt sein, was du bei dieser Übung alles entdeckst und dass dir durch die Augen deines Spiegels die Einstellung deines Gegenübers gar nicht nicht mehr falsch oder ungerecht erscheint.

In den meisten Fällen führt diese Übung schon zu Kompromissbereitschaft. Dadurch ist der Boden für eine einvernehmliche Lösung zum Wohle aller bereitet oder für eine klare Entscheidung in gegenseitiger Wertschätzung. Das stärkt dein Selbstwertgefühl und programmiert dich weiter auf positiv.



Fülle-Denken statt Mangel-Denken

Nachdem wir uns dann eine Weile darin geübt haben, die Perspektive im Außen zu wechseln (die des anderen einzunehmen), können wir einen Schritt weiter gehen und die eigene Perspektive umkehren.

Wenn du dich dabei ertappst, dass du dich im Geiste mal wieder mit anderen vergleichst und aufzählst, was sie haben und was dir fehlt, dann kehre das sofort um und zähle alles in deinem Leben auf, was du hast. Dabei werden sich drei Erkenntnisse einstellen, die enorm wichtig sind und dein Denken sofort in eine positive Richtung führen.


  1. Erkenntnis: Es gibt sehr viele Menschen, die noch weniger Besitz und Möglichkeiten haben als du.

  2. Erkenntnis: Es geht dir im Vergleich zu diesen Menschen richtig gut.

  3. Erkenntnis: Die Menge derer, die wirklich viel mehr haben als du schrumpft auf ein eher geringes Maß.


Natürlich ist es nicht unser Ziel, uns im Angesicht des Leids anderer besser zu fühlen, sondern zu erkennen, wieviel es in unserem Leben gibt, für das wir dankbar sein dürfen.


ÜBUNG 3

Zähle auf, wofür du dankbar sein darfst:

> Ich bin gesund, habe ein Dach über dem Kopf und genug zu essen. > Ich habe sauberes Wasser, Strom und Zugang zu Bildung. > Ich habe eine Arbeit und kann frei meine Meinung äußern.


Diese Übung ist unglaublich effektiv. Du wirst sehr bald mehr Dankbarkeit und Freude empfinden und immer zufriedener werden. Dein Mangeldenken wird sich mit der Zeit in ein Fülle-Denken verwandeln.



Ein Ritter der Tafelrunde sein

Fast jeder kennt die Geschichte von der Suche nach dem Heiligen Gral oder dem geheimnisvollen Stein der Weisen. Was die meisten nicht wissen, ist, dass die Heldenreise des Ritters Parzival einen Einweihungsweg schildert, den jeder Mensch durchläuft, in seinem Tempo. Den Weg von der Ichbezogenheit des kindlichen Narren (EGO) zur Empathiefähigkeit des weisen Herrschers (Selbst).

Schauen wir uns die berühmte Tafelrunde genauer an: Sie besteht aus einem 12-eckigen Tisch, an dem 12 Plätze für 12 Ritter zur Verfügung stehen. Nun rufe dir den kosmischen Tierkreis vor deine Augen. Er besteht aus 12 Tierkreiszeichen oder universellen Urkräften, die für 12 unterschiedliche Archetypen der menschlichen Persönlichkeit (Seele/Psyche) stehen.


Buchempfehlung: Carol S. Pearson „Die 12 seelischen Archetypen“


Es gibt also 12 Perspektiven, aus der die gleiche Sache betrachtet werden kann. Erst alle zwölf zusammen ergeben die Wahrheit im objektiven, ursprünglich göttlichen Sinne.


ÜBUNG 4

Alle 12 Perspektiven betrachten.

Setze dich nacheinander auf jeden Platz und versuche die Angelegenheit von dort durch die Augen eines der 12 Archetypen zu betrachten. Merke dir, wie viele Plätze du hintereinander schaffst und wann es wieder einer mehr wird. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen: Das kann in der Tat eine Lebensaufgabe werden. Was dich nicht abhalten sollte, es zu versuchen, denn unser Bewusstsein wird dabei das reinste Multitalent. Auf alle Fälle ist es ein schönes Spiel und spielerisch lernt sich bekanntlich am besten.


Die 12 Archetypen/ Ritter der Tafelrunde

1. Der Unschuldige

Natürlichkeit

Autonomie: Sehnsucht nach dem Paradies

2. Der Weise

Wahrheit

Autonomie: Sehnsucht nach dem Paradies

3. Der Entdecker

Abenteuer

Autonomie: Sehnsucht nach dem Paradies

4. Der Rebell

Befreiung

Veränderung: Spuren in der Welt hinterlassen

5. Der Magier

Gestaltung

Veränderung: Spuren in der Welt hinterlassen

6. Der Held

Triumpf

Veränderung: Spuren in der Welt hinterlassen

7. Der Liebende

Vertrautheit

Verbindung: Beziehungen zu Anderen pflegen

8. Der Narr

Vergnügen

Verbindung: Beziehungen zu Anderen pflegen

9. Die Waise

Zugehörigkeit

Verbindung: Beziehungen zu Anderen pflegen

10. Der Betreuer

Fürsorge

Ordnung: Der Welt Struktur verleihen

11. Der Herrscher

Kontrolle

Ordnung: Der Welt Struktur verleihen

12. der Schöpfer

Innovation

Ordnung: Der Welt Struktur verleihen

Wusstest du, dass jeder Roman auf der sogenannten Heldenreise aufgebaut ist? Die Heldenreise ist ein Plot aus 12 Entwicklungsschritten des Protagonisten und einer unerwarteten Wende als Höhepunkt, die auf das Happy End zuführt.


Das Leben jedes Menschen ist eine Heldenreise, in der mal der eine und mal der andere Archetyp dominiert.

Hol dir das immer wieder ins Bewusstsein und du wirst nach und nach aufhören, dich als Opfer zu sehen. Jeder Archetyp ist nur ein Kostüm, das du eine Weile trägst, um von der Rolle zu lernen und das du danach gegen das nächste tauschst.



Fazit

Wie immer liegt es an uns selbst. Bist du bereit, dich zu verändern, deiner persönlichen Heldenreise die magische Wende zu verleihen, das Kostüm zu wechseln und dein Happy End zu gestalten? Super, dann fang gleich mit der ersten Übung an. Ich wünsche dir ganz viel positive Energie.


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