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Die 12 Zwillingseigenschaften des Menschen

Auf dem Weg der menschlichen Bewusstseinsentwicklung und in allen spirituellen Schulen oder religiösen Lehren finden wir die 12 Zwillingseigenschaften. Diese gegensätzlichen Eigenschaften zu erfahren, auszugleichen und zu meistern ist unsere Bestimmung auf dem Weg der Erkenntnis. Diese Erfahrungen können wir nur in der irdischen Dualität erleben. Lass und diese 12 Gegensatzpaare genauer betrachten.



Inhalt



Die 12 gegensätzlichen Eigenschaften

Um unser Bewusstsein zu schulen und im göttlichen Sinne weise (erleuchtet) zu werden, also unser Fühlen, Denken und Handeln immer auf das Wohl des Ganzen zu lenken, müssen wir lernen, zwischen zerstörenden, bindenden, negativen Kräften und aufbauenden, befreienden, positiven Kräften zu unterscheiden. Dazu inkarnieren wir auf der materiellen Ebene. Nur hier, in der Dualität (Spaltung der göttlichen Einheit in irdische Gegensätze) können wir diese Unterscheidungsfähigkeit erlernen und in der Praxis erproben. Dies führt zur Entwicklung der göttlichen und verbindenden Intuition (Weisheit), die das emotionale Ego und den urteilenden, spaltenden Intellekt überwindet bzw. erhöht.


  1. Reden – Schweigen

  2. Empfänglichkeit – Unbeinflussbarkeit

  3. Unterordnen – Führen

  4. Demut – Selbstvertauen

  5. Schnelligkeit – Besonnenheit

  6. Alles hinnehmen – Differenzieren

  7. Vorsicht – Mut

  8. Mangel – Fülle

  9. Ungebundenheit – Loyalität

  10. Hervortreten – Zurückhaltung

  11. Todesfurcht – Bejahung des Lebens

  12. Gleichgültigkeit – Liebe

Die drei Stufen der Unterscheidungsfähigkeit

Erst wenn wir gelernt haben, diese 12 Zwillingseigenschaften zu unterscheiden und in im rechten Maß und zur richtigen Zeit anzuwenden, um immer zum Wohle aller und des Ganzen zu handeln, sind wir weise. Diesen Prozess der Bewusstseinsentwicklung durchlaufen alle Menschen individuell sowie auch die Menschheit als Kollektiv. Er ist es, der die Evolution vorantreibt und uns einzeln und gemeinsam im Bewusstsein erhebt.


1. Gut und Böse (Gemüt/Fühlen) Der erste Schritt ist dabei zu lernen, niedere Emotionen (z. B. Gier, Neid oder Wut) und das vom Eigennutz gesteuerte EGO zu überwinden. Wir lernen grundsätzlich zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, und zwar einerseits im moralisch ethischen Sinn, der uns von unserer Kultur, unserem Elternhaus oder einer Religion gelehrt wird und andererseits durch den göttlichen Wesenskern (Gewissen), der in allen Menschenseelen tief verankert ist. Was wir unabhängig von diesen beiden Kriterien als gut oder böse empfinden, lehrt uns dabei besonders der Schmerz oder die Ungerechtigkeit, die wir durch das egoistische Handeln anderer selbst erfahren.


2. Verantwortung und Gewissen (Verstand/Denken) Im weiteren Verlauf unserer Bewusstseinsentwicklung lernen wir anhand der Vernunft unser Handeln verantwortlich zu gestalten. Dabei versuchen wir das Gleichgewicht zu finden zwischen unserem eigen Wohl und dem Wohl der anderen. Wir lernen durch unsere Entscheidungen uns selbst voranzubringen und dabei anderen möglichst wenig Schaden zuzufügen, lernen aber auch, dass unsere Entscheidungen selten von allen als gut oder gerecht empfunden werden. Wir nehmen Kollateralschäden hin uns beruhigen unser Gewissen damit, den Schaden für andere so gering wie möglich gehalten zu haben. Wir handeln nach bestem Wissen und Gewissen.

3. Weisheit und Wahrheit (Intuition/Erkennen) Haben wir diese Unterscheidung gelernt, schreiten wir in unserer Bewusstseinsentwicklung weiter voran und betreten den Bereich der göttlichen (geistigen/spirituellen) Intuition. Wir erkennen die göttlichen Gesetze (Wahrheit) in allen Dingen und Wesen und das alles miteinander verbunden ist, sich gegenseitig bedingt und ausgleicht. Wir erkennen den göttlichen Plan (Wahrheit) und dass die irdische Dimension nur eine Schule ist auf unserem Weg vom Geschöpf Gottes zum eigenständigen (freien) göttlichen Wesen.





Materie und Geist

Wir erlangen Weisheit über unseren Ursprung als geistiges, unsterbliches Wesen und erkennen den Sinn unserer körperlichen Inkarnationen. Dadurch lernen wir das Wohl des Ganzen immer voranzustellen, selbst wenn wir dafür ein Opfer bringen, dass anderen unverständlich oder dumm erscheint. Materielle Fülle (Besitz) steht jetzt hinter geistiger Fülle (Frieden und Zufriedenheit) zurück.


Die Wahrheit kann nicht vollständig durch das Erforschen von Materie bewiesen werden. Der Verstand (Naturwissenschaft) kann die göttlichen Gesetze in der materiellen Natur beweisen und nennt sie daher Naturgesetze. Er wird aber zwangsläufig immer an Grenzen stoßen. Nie wird er das beweisen, was die Natur und die in ihre gespiegelten Gesetze erschaffen hat, den schöpferischen Geist dahinter. Den (heiligen) Geist, die (göttliche) Wahrheit oder auch Weisheit kann man nur erkennen. Deshalb sagte Jesus: „Ich werde euch den Geist der Wahrheit senden und er wird euch frei machen.“


Das Erkennen ist ein innerer Vorgang, während das Beweisen ein äußerer Vorgang ist.

Am Ende dieses Weges erlangen wir vollständige Erleuchtung (Offenbarung der göttlichen Weisheit/Wahrheit) und müssen nicht mehr körperlich inkarnieren.


Das eben ist der Unterschied zwischen Naturwissenschaft und Erkenntnis- oder Geisteswissenschaft. Naturwissenschaft gründet immer auf Erklärungen und Beweisen, während Geisteswissenschaft auf Erkenntnis gründet, die sich jedem Menschen erst dann offenbart, wenn sein Bewusstsein bereit ist, wenn er spirituell in die Dimension der lebendigen Intuition erwacht und den Pfad des abstrakten Intellektualismus, den wir in unserer Zeit so vergöttern, wieder verlässt. Einstein formulierte das 1929 so:


Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.

Das Zitat stammt aus einem Interview, das Albert Einstein 1929 dem Magazin The Saturday Evening Post gegeben hat. In diesem Interview betonte Einstein die Bedeutung der Vorstellungskraft und Kreativität, die über das hinausgehen, was durch Wissen allein erreicht werden kann.

Einstein sagte: “Imagination is more important than knowledge. For knowledge is limited, whereas imagination embraces the entire world, stimulating progress, giving birth to evolution.”


Wissen ist keine verlässliche Kraft. Sie unterliegt dem Stand der Wissenschaft der Zeit, in der es bewiesen wird. Fantasie ist eine schöpferische Kraft und entspringt der Intuition. Wenn Gott also alles erschaffen hat, ist alles, was erschaffen werden kann bereits in dieser Einheit angelegt bzw. vorhanden. Die göttliche Schöpfungskraft ist daher unendlich. Alles ist, war und wird immer sein, denn Zeit und Raum sind relativ und gehören nur in die irdische materielle Dimension.


Das Gemüt will, der Intellekt teilt, ordnet und versteht, das Herz weiß!

Das kennen wir auch aus dem "Kleinen Prinzen" von Saint-Exupéry, der uns beibringt, dass der Mensch nur mit dem Herzen wirklich (wahr) sieht. In diesem Wandel, in dem die Mehrheit der Menschheit das Verstandesdenken verlässt und in das intuitive Denken (Bewusstsein) hinein evolutioniert hat mit dem Wechsel vom 20te in das 21te Jahrhundert begonnen. Das ist in spirituellen Kreisen gemeint, wenn davon gesprochen wird, dass immer mehr Menschen "erwachen". Sie erwachen von einem abstrakten, starren und spaltenden Verstandesbewusstsein (Intellekt) in das Bewusstsein des intuitiven oder spirituellen Denkens.


Um diese Bewusstseinsentwicklung möglich zu machen, um erkennen zu können, braucht es die duale Welt. Denn nur durch die Erfahrung des Gegensätzlichen ist Erkenntnis (Erkennen) möglich. Um zu erkennen, was Liebe ist, braucht es Hass. Um zu erkennen, was Licht ist, braucht es Dunkelheit. Das Leid, das wir hier in zahlreichen Inkarnationen erfahren ist keine Strafe Gottes. Es ist ein Geschenk, das uns zur Freiheit verhilft. Es ist ein Geschenk, durch das wir vom Geschöpf zum Schöpfer werden.



Reden und Schweigen (1)

Reden ist konstruktiv, wenn wir unsere Gedanken sammeln und sie bewusst auf das Problem und seine Lösung lenken. Dieser Prozess ist aufbauend, positiv und nützlich. Bevor wir jedoch etwas sagen, dass zerstörend und verletzend ist und in keiner Weise zur Lösung des Konflikts oder Problems beiträgt, sollten wir besser schweigen. Die drei Siebe des Sokrates helfen uns, unsere Kommunikation bewusst zu schulen, in dem wir uns vor jeder Rede fragen:


  1. Ist das, was ich sagen will wahr?

  2. Ist es hilfreich bzw. trägt das, was ich sagen will zur Lösung bei?

  3. Ist es wirklich notwendig, dass ich spreche?


Reden ist Silber. Schweigen ist Gold.

~ Alte Volksweisheit



Offenheit und Unbeeinflussbarkeit (2)

Offenheit ist kontruktiv wenn wir neuen und kreativen Ideen gegenüber aufgeschlossen sind, sie unserer eigenen Intuition sowie unseren Einsichten gegenüberstellen, gegeneinander abwägen und prüfen. Schlägt Offenheit jedoch in willenlose Beeinflussbarkeit um, lassen wir uns also in unserer Meinung und Überzeugung leicht verunsichern oder schnell und unreflektiert von unseren eigenen Zielen abbringen, dann ist Offenheit destruktiv und schädlich.

Unbeeinflussbarkeit ist entscheidend, um negativen Einflüssen, wie Manipulation oder Druck standzuhalten, sodass wir uns für die Wahrheit, ein wertvolles Projekt oder ein klares Ziel stark machen und es verwirklichen können. Führt Unbeeinflussbarkeit jedoch dazu, dass wir inneren Impulsen und Ideen widerstehen und konstruktive Kritik von außen nicht mehr annehmen können, blockiert sie Entscheidungsprozesse und führt zu Stagnation oder Isolation.


Unterordnen und Führen (3)

Sich einer Weisung unterzuordnen ist dann konstruktiv, wenn wir dabei unserer eigenen Intuition, moralischen und ethischen Überzeugung treu bleiben und dabei ein Ziel, eine Sache, ein Projekt, einen Menschen oder eine Gemeinschaft aktiv fördern. Ordnen wir uns jedoch aus Angst vor Restriktionen unter oder um einen materiellen Vorteil zu erhalten, ohne von der Idee oder Sache im positiven Sinne überzeugt zu sein, ist das destruktiv (zerstörend).

Führen hat eine positive Wirkung, wenn es bedeutet, zu dienen. Wenn wir durch unsere Stärke ein Projekt oder eine Idee im Team voranbringen oder andere dazu anregen, ein konstruktives Ziel konsequent zu verfolgen. Führen aus Egoismus, Macht- oder Profitgier wird zum Beherrschen oder zur Unterdrückung und erzeugt unweigerlich Widerstand, Neid und Konflikte, die das Erreichen des Ziels verhindern und langfristig in Zerstörung enden.




Demut und Selbstvertrauen (4)

Respekt für wahre Größe, authentische Leistungen und den selbstlosen Einsatz anderer fördert unser eigenes Wachstum, da wir daraus lernen und Synergieeffekte nutzen können. Erkennen wir in einem Menschen tiefe Weisheit oder göttliche Wahrheit in der Natur und empfinden gar gesunde Demut (eine tiefgehendere Form des Respektes, der Anerkennung und der Dankbarkeit), so ist diese für unsere eigene Entwicklung erhebend. Un selbst erniedrigende Demut vor Leistungen, äußeren Statussymbolen wie Titeln, Followeranzahlen oder materiellen Besitz macht uns unfrei, abhängig und schränkt unsere eigene Entscheidungsfreiheit ein. Sich selbst klein zu machen oder klein machen zu lassen mündet immer in Selbstwertverlust und damit in Zerstörung.

Selbstbewusstsein ist von entscheidender Bedeutung, um innovativ zu sein. Wenn wir auf unsere innere Stärke und unsere Intuition vertrauen, ohne in Arroganz oder Überheblichkeit zu verfallen können wir Großes bewirken – auch im Kleinen. Erkennen wir sowohl unsere Stärken als auch unsere Schwächen klar und setzen sie zum Wohle aller ein oder zügeln sie, wenn es einer Sache oder Gemeinschaft dient, so ist Selbstvertrauen von enorm positiver Kraft. Resultiert es aus Überheblichkeit – ist also ohne liebende Substanz –, führt es unweigerlich zum Verfall.


Schnelligkeit und Besonnenheit (5)

Rasches Handeln ist erforderlich, um vorhandene Gelegenheiten und Möglichkeiten zu ergreifen. Geschwindigkeit im Handeln, die aus Ungeduld entspringt wird jedoch zu Eifer oder Hetze. Die verursachen Stress und führen dazu, dass Wichtiges übersehen wird, Mehrarbeit entsteht und ziehen Verluste nach sich.

Überlegtes Handeln mit Fokus und Weitblick (Besonnenheit) hingegen lässt uns zielgerichtete Entscheidungen treffen und schenkt uns Einsicht, Reife und gutes Gelingen mit großer Bestandskraft. Ziehen wir hingegen die Überlegungen aus Unentschlossenheit übermäßig in die Länge entsteht Grübelei und Ziellosigkeit, die ebenfalls Stress und Druck verursachen und meist in Ineffizienz münden.




Alles hinnehmen und Differenzieren (6)

Etwas hinzunehmen kann bereichernd sein, wenn wir innerlich spüren, dass das, was gerade passiert, ein angemessener Schritt ist. Doch etwas zuzulassen, das im Widerspruch zu unseren eigenen Werten oder dem Wohle des Ganzen steht ohne sich zu wehren, führt zu Unzufriedenheit und Integritätsverlust. Die Fähigkeit zu unterscheiden, um für uns selbst folgerichtig eine Wahl zu treffen, die der gesunden Entwicklung förderlich ist ohne der Gemeinschaft zu schaden, zählt zu den bedeutsamsten Eigenschaften im Leben.

Zwischen verschiednen Möglichkeiten nicht unterscheiden zu können, also unfähig zu sein zu differenzieren und etwas zu wählen, zeugt von Unentschlossenheit. Diese beruht meist auf Planlosigkeit und fehlenden Zielen und führt unweigerlich dazu, dass wir zulassen, das andere über unser Leben entscheiden und es in eine Richtung führen, die uns weder gefällt noch zuträglich ist. Ungerechtigkeit nicht entgegenzutreten und sich für nichts und niemanden einzusetzen, zerstört uns selbst.

Vorsicht und Mut (7)

Vorsicht (Achtsamkeit) spielt eine entscheidende Rolle, um das eigene und das Wohl des Gegenübers zu erhalten. Achtsamkeit, die aus Angst resultiert und mündet in Untätigkeit und ist eine Art von Feigheit, die uns hindert voran zu schreiten, uns zu entwicklen und unser volles Potential entfalten. Angst lähmt unsere Schöpferkraft.

Mut ist wertvoll, wenn wir uns entschlossen für das einsetzen, was wir für richtig halten und was uns wichtig ist, selbst wenn die Umstände herausfordernd erscheinen. Innovative Ideen können ohne Mut nicht umgesetzt und so nichts Neues erschaffen werden. Mut der lediglich darauf abzielt sich selbst zu beweisen oder hervorzuheben, wird zu Übermut und führt zu riskantem Handeln oder Leichtsinn und damit zu selbst geschaffenen Konflikten, die wichtige Energien verschwenden und großen Schaden anrichten können.





Mangel und Fülle (8)

Nichts zu besitzen kann befreiend sein, wenn wir verstehen, dass uns nichts wirklich gehört, sondern uns Besitz oder Stellung lediglich für eine bestimmte Zeit zur Verfügung gestellt werden, um unsere Aufgaben zu erfüllen. Materiellen Reichtum aus falschen Moralvorstellungen oder Stolz abzulehnen, ist eine Abwertung der Materie und hindert die Fülle zu uns zu kommen, weil unser Bewusstsein sich auf Mangel fokusiert.

Über großen Besitz zu verfügen ist bereichernd, wenn wir die Materie wertschätzen und sie auf angemessene Weise zum Wohle aller einsetzen, ohne uns dabei von ihr abhängig zu machen. Über einen großen Besitz zu verfügen und diese Fülle ausschließlich als unser persönliches Eigentum zu betrachten, damit anzugeben oder uns über andere zu erheben, macht unfrei und wirkt abbauend. Es enstehen negative Verhaltensweisen wie Eitelkeit, Gier, Hochmut und Geiz, die in Isolation und Verlustangst münden können und zerstörerisch auf unseren Geist und das Gesamtgefüge der Menschheit wirken.


Unabhängigkeit und Loyalität (9)

Loyal zu sein ist aufbauend, wenn wir den wahren Wert einer Person und ihres Schaffens oder eines Unternehmens für die Gemeinschaft erkannt haben und ihnen deshalb treu bleiben oder ihnen dienen. Treu zu sein weil wir Angst haben oder zu bequem sind selbst Verantwortung für unser Leben oder eine Sache zu übernehmen, wirkt abbauend und zerstörerisch auf die eigene Persönlichkeit und führt zu Unfreiheit, Unzufriedenheit und Schwäche.

Selbstständigkeit ist dann segensreich, wenn wir einem inneren Ruf oder einer Idee folgen um etwas Gutes für alle zu erschaffen oder zu erhalten. Sie wird zerstörerisch, wenn sie ins Selbstverliebtheit mündet oder aus dem Wunsch entsteht, sich in keine Gemeinschaft eingliedern und mit niemandem zusammenarbeiten zu wollen.




Hervortreten und Zurückhaltung (10)

Hervorzutreten und sich zu zeigen ist konstruktiv und aufbauend, wenn wir mit Talenten, Gaben und Fähigkeiten gesegnet sind, die einen Nutzen für die Gemeinschaft haben. Hervorzutreten, um sich wichtig zu machen oder aus Eitelkeit, ohne wirklich etwas zum Wohle aller oder der Sache beitragen zu können, ist selbstsüchtig und destruktiv.

Zurückhaltung ist dann angebracht, wenn man eine gute und edle Sache oder Idee gefährden würde, wenn man sie öffentlich macht. Sie ist unangebracht und destruktiv, wenn sie aus falscher Scham hervorgeht oder aus Angst vor Verantwortung oder Mehrarbeit und dadurch wichtige Gaben oder neue Ideen der Gemeinschaft vorenthalten werden.


Todesfurcht und Bejahung des Lebens (11)

Der Mensch soll den Tod nicht fürchten, denn er ist ein geistiges und ewiges Wesen, das nur kurze Zeit in einem Körper inkarniert, um Erfahrungen zu sammeln und sich innerhalb der Dualität zu entwickeln. Er muss in der Lage sein, sein eigenes Leben zu geben um der Menschheit bei ihrer Entwicklung und der Vollendung ihres Auftrages zu helfen und sollte sich nie aus niederen Beweggründen an das Leben klammern. Jedoch soll er auch nicht leichtfertig den Tod suchen oder andere Lebewesen töten.

Er soll das Leben schätzen und achten, weil kein Leben bedeutungslos ist. Leben ist heilig und der gute und wahre Mensch wird nie etwas tun, das Leben unnötig gefährdet. Das Leben zu bejahen ist erhebend und aufbauend für die menschliche Seele, denn nur in der Freude und im Frieden kann sich uns die göttliche Wahrheit offenbaren und können wir Erfüllung finden. Artet Freude jedoch in Vergnügungssucht oder Rausch aus, so wirkt sie zerstörend auf Seele und Geist.


Gleichgültigkeit und Liebe (12)

Die zwölfte Zwillingseigenschaft ist am schwersten von allenzu meistern, weil ein Gegensatz im anderen unweigerlich enthalten ist. Liebe ist immer positiv und aufbauend sowohl als gesunde Selbstliebe also auch als selbstlose Liebe gegenüber allen anderen Wesen und der Natur. Krankhafte Liebesformen, von denen oft gesprochen wird, wie z.B. die Fixierung, ist keine Liebe sondern Egoismus. Allerdings ist die Gleichgültigkeit auch ein Teil der göttlichen allumfassenden Liebe, da sie der Selbstliebe und der selbstlosen Liebe gleiche Gültigkeit zumisst. Das heißt, dass wir auch dann lieben, wenn unser Gegenüber sich selbst oder anderen etwas zumutet oder antut, das Schaden erzeugt udn nicht mit unseren Wünschen, Werten oder Überzeugungen übereinstimmt.

Die wahre göttliche Liebe respektiert immer den freien Willen des Menschen, weil sie den Menschen als unsterbliches geistiges Wesen betrachtet, den körperlich-irdischen Tod nicht als Ende vertsteht und das Leben im Zusammenhang vieler Leben und unter dem göttlichen Gesetz von Ursache und Wirkung betrachtet.


Gleichgültigkeit im Sinne von nicht vorhandener Liebe wirkt immer abbauend und zerstörerisch und endet oft in Hass. Hass aber entspringt letztendlich immer mangelnder Selbstliebe, einer tiefen Ablehnung der eigenen Person oder des eigenen Lebens. Gleigültigkeit in dem Sinne, wie wir den Begriff heute vertstehen, nämlich, dass wir jemandem oder etwas völlig emotionslos gegenüberstehen, ist einem gesunden Menschen nicht möglich, da wir immer etwas empfinden, auch wenn wir uns dessen nicht immer gleich bewusst sind.


Wahre Liebe im göttlichen Sinne ist immer auch gleichgültig. Sie ist wie die Sonne, die ihr Licht allen Wesen uneingeschränkt zur Verfügung stellt ohne sie als gut oder böse zu beurteilen.




Was also lernen wir durch diese 12 Eigenschaften?


Diese alten Mysterienweisheiten lehren uns, dass keine Eigenschaft grundsätzlich nur gut oder böse, nur aufbauend oder zerstörerisch ist. Jede Eigenschaft kann aufbauend wirken, wenn wir sie zur rechten Zeit, am rechten Ort, für dir rechte Sache, im rechten Maß einsetzen und wirkt negativ, wenn wir dies nicht tun.

Uns in dieser Kunst zu üben, dafür sind wir immer wieder hier auf der Erde in der Dualität, der Dimension der Gegensätze. Ein Schulungsweg, auf dem wir immer wieder Glaubenssätze und Verhaltensweisen loslassen lernen, die uns und anderen nicht mehr dienen. Wir lernen Schädliches Verhalten zu erkennen und zu transormieren – solange, bis wir lieben wie die Sonne, wie Gott.


Die Meisterung der Zwillingseigenschaften ist ein langer und fortwährender Einweihungsprozess, den wir Leben nennen.


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